FAQs – Fragen von Eltern

Ein Kindergarten ohne Türen und Wände, dazu haben Eltern viele Fragen. Die am meisten gestellten Fragen haben wir an dieser Stelle zusammengefasst.

  • Was unterscheidet Natur- und Waldkindergärten von Regelkindergärten?

    Waldkindergärten sind ganz normale Kindergärten, in denen die Kinder spielen, lernen, basteln, toben und singen. Der Unterschied zum Regelkindergarten besteht darin, dass der Waldkindergarten täglich mehrere Stunden draußen in der Natur stattfindet.

  • Wie gut bereiten Natur- und Waldkindergärten Kinder auf die Schule vor?

    Ein hartnäckiges Vorurteil beim Thema Waldkindergärten, ist die These, dass die Kinder den ganzen Tag nur im Wald spielen und so nicht ausreichend auf die Schule vorbereitet werden. Das Gegenteil ist der Fall. Die Lust am Lernen, eine gute Konzentrationsfähigkeit, ein breites Spektrum der verschiedensten Kompetenzen (Motorik, Sprache, Kreativität, Kognition), ein gesundes Selbstvertrauen und ein kooperatives Sozialverhalten wünschen sich Grundschullehrer zum Schuleintritt von ihren Schützlingen.

    Kinder in Waldkindergärten sind viel mehr auf gegenseitige Hilfe angewiesen. Dies wirkt sich positiv auf die Kooperations- und Teamfähigkeit und somit auf das Sozialverhalten der Kinder aus. Waldkinder fügen sich im Durchschnitt leichter in Gruppen ein, sind rücksichtsvoller, lösen auftretende Konflikte friedlicher und zeigen deutlich weniger aggressives Verhalten.

  • Was können Kinder im Wald lernen?

    Befürchtungen, dass Kinder im Waldkindergarten nicht genug lernen, haben sich als haltlos erwiesen, wie Studien zeigen: Die Waldkindergarten-Kinder waren in ihrer Entwicklung sogar eher weiter als die Kinder, die einen Regelkindergarten besucht haben. Der Naturraum bietet alles, was in den Bildungsplänen der Bundesländer und den Konzeptionen der Kindergärten vorgeschrieben ist. Wichtig in der Kindergartenzeit ist nicht unbedingt, die Kinder auf die Schule vorzubereiten. Vielmehr sollten Kinder in diesem Alter lernen, sich soziale Kompetenzen anzueignen, zu forschen und zu experimentieren. Eigenschaften, die das Konzept des Waldkindergartens ideal fördert.

  • Ist es im Wald nicht gefährlich?

    Die Natur bringt andere Herausforderungen mit sich als das Außengelände eines klassischen Kindergartens. Aus diesem Grund gibt es  Verhaltensregeln, an die sich alle halten müssen.

    Im Wald passieren in der Regel sehr wenige Unfälle. Durch die viele Bewegung in der freien Natur werden die Kinder in ihrer Motorik sicherer und lernen Herausforderungen besser einzuschätzen. Sie eignen sich nach einiger Zeit den „Waldgang“ an. Sie gehen sicherer über unebenen Boden und stolpern nicht über jede Wurzel. Zudem wird die Wahrnehmung der Kinder durch die besonderen Gegebenheiten des Waldes immer feiner und sie lernen, ihre eigenen Grenzen selbst einzuschätzen.

     

  • Wie lange sind die Kinder draußen in der Natur?

    Der Aufenthalt in der Natur ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. In der Regel sind es vier bis fünf Stunden.

  • Sind Kinder häufiger krank, wenn sie bei Wind und Wetter draußen sind?

    Nein, im Gegenteil! Kinder in Waldkindergärten stärken durch den langen Aufenthalt an der frischen Luft ihr Immunsystem. Krankheiten, die in geschlossenen, geheizten Räumen schnell weitergegeben werden, bleiben im Wald bei einzelnen Kindern. Nachweislich ist der Krankenstand in Regelkindergärten bei 8% – in Waldkindergärten hingegen bei nur 2,8%. Der Wald macht also gesund!

  • Können auch Kinder mit Behinderungen einen Waldkindergarten besuchen?

    Vor allem Kinder mit Wahrnehmungsstörungen, Verhaltensauffälligkeiten, sowie mit leichter oder mittelgradiger geistiger Behinderung können im Wald einen guten Ort der Entwicklung finden. Inklusion im Wald gelingt, wenn alle Beteiligten gut zusammenarbeiten. Dies gilt im Allgemeinen für alle Kindergärten.

  • Wie viel kostet ein Platz in einem Natur- oder Waldkindergarten?

    Ein Platz im Waldkindergarten kostet in der Regel genau soviel wie ein Platz im Hauskindergarten. Die Preise variieren von Bundesland zu Bundesland, bzw. von Kommune zu Kommune.

  • Wie lange sind die Betreuungszeiten?

    Die Betreuungszeiten variieren ebenfalls von Bundesland zu Bundesland. In einigen Bundesländern ist nur ein Halbtagsbetrieb erlaubt der zwischen vier bis sechs Stunden besteht. Inzwischen gibt es aber auch viele Waldkindergärten mit der Möglichkeit der Ganztagsbetreuung.

  • Gibt es in Natur- und Waldkindergärten auch Spielzeuge?

    Gespielt wird das, was alle Kinder gerne spielen: Ritter, Kaufladen oder Vater, Mutter und Kind. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, der einzige Unterschied: An Spielzeug gibt es das, was die Natur im Angebot hat. Wenn man die Kinder beobachtet, sieht man schnell: Mehr braucht es gar nicht, die Natur bietet mehr als genug Materialien für die Ideen der Kinder. Keine vorgefertigten Spielideen, sondern unendliche Möglichkeiten

  • Wie gehen die Kinder im Wald auf die Toilette?

    An jedem Waldplatz gibt es vereinbarte „Plätze“. Für die Kinder stellt es nach kurzer Zeit im Freien kein Problem dar, ihren Toilettengang auf diese Weise zu bewältigen. Das An- und Ausziehen beherrschen die Kinder nach einigen Monaten selbstständig. Wenn es kalt ist, bekommen die Kinder selbstverständlich vermehrt Hilfe, denn die Kinder sollen auf keinen Fall frieren. Das große Geschäft, das äußerst selten vorkommt, wird in die Erde/Schnee in ein Loch eingegraben. Nach jedem Toilettengang werden die Hände gewaschen.

  • Müssen Kinder in Natur- und Waldkindergärten geimpft sein?

    Die Impfpflicht in Deutschland bezieht sich allein auf die Masernschutzimpfung. Weitere Impfungen werden vom RKI zwar grundsätzlich empfohlen – je nach Altersstufe. Verpflichtend sind diese jedoch nicht. Auch für das neuartige Coronavirus ist keine verpflichtende Impfung geplant. Ohnehin ist hier fraglich, wann es überhaupt einen geeigneten Impfstoff geben wird.

  • Ist der Waldkindergarten das ganze Jahr über geöffnet?

    Der Waldkindergarten ist das ganze Jahr über geöffnet. Schließ-bzw. Ferienzeiten sind in den Bundesländern, bzw. Kommunen unterschiedlich geregelt und können vor Ort erfahren werden.

  • Was passiert im Winter?

    Einfach einmal anschauen:

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  • Wie bereite ich mein Kind auf den Besuch im Waldkindergarten vor?

    Tipps für einen gelungenen Kitastart:

    • Die Trennung auf Zeit üben.
    • Realistische Erwartungen vermitteln.
    • Bücher zur Vorbereitung ansehen, vorlesen.
    • Den Kindergarten vorab mehrmals besuchen, ca. 10 Wochen vor Beginn.
    • Abläufe rechtzeitig mit Erzieher*innen besprechen und proben.
    • Positive Stimmung vermitteln, kurze Trennung üben.
    • Kontakte zu anderen Kindern beim Besuch im Kindergarten knüpfen.

     

  • Was sollte mein Kind für den Besuch im Waldkindergarten anziehen?

    Sommer: Lange Hose, Sweatshirt langärmelig, Kopfbedeckung (UV Schutz) und feste Stiefel. Helle Kleidung bevorzugen, hier sieht man Insekten/Zecken besser.

    Bei Regen: Wetterfeste Kleidung, gutes Schuhwerk, Buddelhose aus wasserdichtem, robustem Material, Regencape und Regenmütze.

    Gegen Kälte wirkt am besten der „Zwiebel-Look“, mehrere dünnere Kleidungsstücke aus hochwertigen Materialien übereinander.

    Bei Schneelage sind Schneehosen (Overalls etwas schwierig bei eiligem Pipi) angemessen.

    Allgemein: Feste geschlossene Schuhe (Wander-, Winter- und Gummistiefel mit Profil). Bei der Kleidung Kordeln vermeiden, hier sind Klettverschlüsse zu bevorzugen.

  • Kann mein Kind den Kindergarten auch mit Allergien oder Asthma besuchen?

    Bevor ein Kind mit Allergien oder ein asthmaerkranktes Kind in die Gruppe kommt, müssen wichtige Dinge mit den Eltern geklärt werden. Die Kita muss auf die Krankheit und die individuellen Bedürfnisse des Kindes eingestellt werden. Die Eltern müssen über die Krankheit aufklären und die Besonderheiten ihres Kindes – am besten auch schriftlich – festhalten. Ebenso Informationen über die Medikamente, die das Kind bei Bedarf einnehmen muss, sollten die Eltern vorlegen. Die Erzieher*in darf Medikamente verabreichen, wenn eine schriftliche Bevollmächtigung der Eltern vorliegt.

  • Gibt es ein Mindestalter für den Besuch im Waldkindergarten?

    Auch hier gelten unterschiedliche Bestimmungen in den Bundesländern. Im Waldkindergarten erfahren Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren (teilweise bereits unter drei Jahren) Erziehung, Bildung und Betreuung.